Leo
Leo wünschte, sie könnte so zuversichtlich wie Otti sein, dass sie Pinkas wieder mitnehmen werden. Trotzdem ist sie dankbar für seine Worte, an denen sie sich festhält. Sie lässt sich auch durch seine Hand auf ihrer Schulter beruhigen, als sie Zanrelot geradezu anfährt. Er hat recht, es bringt niemandem etwas, wenn sie die Beherrschung verliert, am wenigsten Pinkas.
Otti versucht noch einmal, vernünftig zu argumentieren und schlägt vor, in den Vertrag aufzunehmen, dass die Wächter keinen Fuß mehr in die Unterwelt setzen. Aber Zanrelot vertritt seine Meinung so verbohrt, dass er keinen Millimeter davon abweichen will. Und der Vergleich mit Buddha ist ja wohl der Hohn schlechthin. Und dass er keine Rücksicht nehmen will, sondern alles genauso machen will, wie er will, gibt er auch gleich noch selbst zu.
Bevor Leo irgendetwas sagen kann, befiehlt Zanrelot Matreus, ihr eine Vogelspinne als Gastgeschenk zu überreichen. Sie wird stocksteif, als sie das hört, und als Matreus ihr so ein Vieh auf den Kopf setzt, schnappt sie entsetzt nach Luft und kann nur mit Mühe ein angstvolles Wimmern unterdrücken. Gott sei Dank nimmt Otti das Tier gleich von ihrem Kopf herunter und sie atmet erleichtert aus. Jetzt kann sie sich auch wieder darauf konzentrieren, was gesagt wird.
Zanrelot beharrt immer noch darauf, nichts vernichten zu wollen, sondern die Menschen in ein wunschlos glückliches inneres Nirwana führen zu wollen. Außerdem versucht Matreus zu erklären, warum Zanrelot sich nach Rache sehnt. Diesmal sagt Otti nichts, sondern er stupst Leo leicht an, damit sie was sagt.
Leo ist so empört wie selten. „Otti hat vollkommen recht, Sie sind egoistisch. Und bei allem Verständnis dafür, wie schlimm es sein muss, schon so lange hier unten leben zu müssen, das haben Sie sich selbst zuzuschreiben. Auch wenn es nicht richtig war, was Ihrem Vater angetan wurde, Rache ist nicht besser als das, was die getan haben. Im Gegenteil, es ist schlimmer, weil für das Unrecht, das einem Menschen angetan wurde, gleich so viele Menschen leiden sollen. Denn es ist Leiden, wenn man existiert, ohne zu fühlen. Wofür soll man denn überhaupt leben, wenn man nichts fühlt? Die Ordnung, die Sie den Menschen auf diese Weise bringen wollen, ist nichts anderes als eine Versklavung. Aber das kann ich ja eher einem Stein erzählen als Ihnen, Sie wollen ja gar nicht zuhören. Das hier ist doch keine Verhandlung, sondern das ist Erpressung mit Pinkas als Druckmittel. Ihnen ist doch egal, was wir vorschlagen, Sie werden nie drauf eingehen.“
Leo spürt, wie erschöpft sie ist, diese Verhandlung ist ermüdend und frustrierend. Sie setzt sich im Schneidersitz auf den Boden und überlegt, was sie tun kann, um den selbstherrlichen Gesichtsausdruck aus Zanrelots Gesicht zu vertreiben. Schließlich fällt ihr was ein. Sie verschränkt trotzig die Arme und fängt laut an zu singen. Kinderlieder hat sie jede Menge auf Lager, und wenn sie alle durch hat, fängt sie einfach wieder von vorne an. Zwischendurch bietet sie an: „Lassen Sie Pinkas gehen, dann hör ich auf.“
Leo wünschte, sie könnte so zuversichtlich wie Otti sein, dass sie Pinkas wieder mitnehmen werden. Trotzdem ist sie dankbar für seine Worte, an denen sie sich festhält. Sie lässt sich auch durch seine Hand auf ihrer Schulter beruhigen, als sie Zanrelot geradezu anfährt. Er hat recht, es bringt niemandem etwas, wenn sie die Beherrschung verliert, am wenigsten Pinkas.
Otti versucht noch einmal, vernünftig zu argumentieren und schlägt vor, in den Vertrag aufzunehmen, dass die Wächter keinen Fuß mehr in die Unterwelt setzen. Aber Zanrelot vertritt seine Meinung so verbohrt, dass er keinen Millimeter davon abweichen will. Und der Vergleich mit Buddha ist ja wohl der Hohn schlechthin. Und dass er keine Rücksicht nehmen will, sondern alles genauso machen will, wie er will, gibt er auch gleich noch selbst zu.
Bevor Leo irgendetwas sagen kann, befiehlt Zanrelot Matreus, ihr eine Vogelspinne als Gastgeschenk zu überreichen. Sie wird stocksteif, als sie das hört, und als Matreus ihr so ein Vieh auf den Kopf setzt, schnappt sie entsetzt nach Luft und kann nur mit Mühe ein angstvolles Wimmern unterdrücken. Gott sei Dank nimmt Otti das Tier gleich von ihrem Kopf herunter und sie atmet erleichtert aus. Jetzt kann sie sich auch wieder darauf konzentrieren, was gesagt wird.
Zanrelot beharrt immer noch darauf, nichts vernichten zu wollen, sondern die Menschen in ein wunschlos glückliches inneres Nirwana führen zu wollen. Außerdem versucht Matreus zu erklären, warum Zanrelot sich nach Rache sehnt. Diesmal sagt Otti nichts, sondern er stupst Leo leicht an, damit sie was sagt.
Leo ist so empört wie selten. „Otti hat vollkommen recht, Sie sind egoistisch. Und bei allem Verständnis dafür, wie schlimm es sein muss, schon so lange hier unten leben zu müssen, das haben Sie sich selbst zuzuschreiben. Auch wenn es nicht richtig war, was Ihrem Vater angetan wurde, Rache ist nicht besser als das, was die getan haben. Im Gegenteil, es ist schlimmer, weil für das Unrecht, das einem Menschen angetan wurde, gleich so viele Menschen leiden sollen. Denn es ist Leiden, wenn man existiert, ohne zu fühlen. Wofür soll man denn überhaupt leben, wenn man nichts fühlt? Die Ordnung, die Sie den Menschen auf diese Weise bringen wollen, ist nichts anderes als eine Versklavung. Aber das kann ich ja eher einem Stein erzählen als Ihnen, Sie wollen ja gar nicht zuhören. Das hier ist doch keine Verhandlung, sondern das ist Erpressung mit Pinkas als Druckmittel. Ihnen ist doch egal, was wir vorschlagen, Sie werden nie drauf eingehen.“
Leo spürt, wie erschöpft sie ist, diese Verhandlung ist ermüdend und frustrierend. Sie setzt sich im Schneidersitz auf den Boden und überlegt, was sie tun kann, um den selbstherrlichen Gesichtsausdruck aus Zanrelots Gesicht zu vertreiben. Schließlich fällt ihr was ein. Sie verschränkt trotzig die Arme und fängt laut an zu singen. Kinderlieder hat sie jede Menge auf Lager, und wenn sie alle durch hat, fängt sie einfach wieder von vorne an. Zwischendurch bietet sie an: „Lassen Sie Pinkas gehen, dann hör ich auf.“