Lucy blickt Justin wütend an, als er ironisch bemerkt, bei seinen Genen werde ein Kind ganz bestimmt ein Monster. Und natürlich werde es auch deformiert, schrumpelig und geistig unterbelichtet sein, mindestens so wie sie beide. „Du kapierst aber auch gar nichts!“ faucht Lucy. „Ich dachte bis jetzt, nur Könige und eingebildete Adelige würden davon ausgehen, dass sie ein Anrecht auf ein strammes und gesundes erstgeborenes Kind hätten, das perfekte Ebenbild ihres Vaters! Wenn dann doch was nicht stimmt oder - was beinahe noch schlimmer ist - ein Mädchen zur Welt kommt, ist natürlich die Mutter schuld.“ Justins Beteuerung, dass er von der allfälligen Kinderbetreuung maximal 50% übernehmen würde, quittiert sie mit einem grimmigen Lächeln. „Ich hab ja nicht darum gebeten“, zischt sie leise und tippt auf ihren Bauch. „Aber ich werde dich beim Wort nehmen. Wie schön“, lacht sie freudlos, „dann sind wir ja für die nächsten Jahre abwechslungsweise voll beschäftigt.“ Ihr sarkastischer Ton lässt keinen Zweifel daran, dass egal wie die Aufteilung auch aussehen würde, es keine Kombination gab, die ihr gefallen hätte. Erleichtert, sich nicht weiter mit dem Dämonenbalg in der Panterschen Kuriositätenmenagerie abgeben zu müssen, verlässt sie den Unterrichtsraum. Einen Moment bleibt ihr Blick an den überaus gut aussehenden Dämonen Caym, Mephistopheles und Zaebos hängen. Was würde sie darum geben, jetzt einfach in eine andere Existenzebene abzuhauen.
Justin schaut Lucy irritiert an, als sie ihn wütend anschaut und ihn anfaucht, er würde gar nichts kapieren. Das tut er in der Tat nicht. Okay, er hätte sich vielleicht seine Ironie sparen sollen, aber muss sie ihn deshalb mit einem eingebildeten Adligen auf eine Stufe stellen? „Ich käme nie auf die Idee, dir die Schuld für Aussehen oder Geschlecht zu geben“, sagt er leise. „Zufälligerweise ist mir sogar bekannt, dass das Geschlecht vom Mann bestimmt wird.“ Aber Lucy schlägt noch weiter um sich, indem sie unterstreicht, dass sie nicht darum gebeten hat, schwanger zu werden. „Siehst du? Noch etwas, woran du nicht schuld bist. Wenn deine Eltern also jemanden hinrichten wollen, dann dürfen sie sich ganz auf mich beschränken“, antwortet er ironisch und beißt sich gleich darauf auf die Zunge. „Tut mir leid“, sagt er zerknirscht. „Ich sage nur so einen Mist, weil ich so nervös bin.“ Auf Lucys Bemerkung, dass sie in den nächsten Jahren dann abwechslungsweise voll beschäftigt seien, seufzt er über ihren sarkastischen Tonfall. Wenn überhaupt, wäre es ihm lieber, wenn sie diese Aufgabe irgendwie gemeinsam meistern könnten. Aber er möchte Lucy nicht noch mehr reizen und sagt daher nur: „Noch besteht ja die Hoffnung, dass wir uns darüber bald keine Gedanken machen müssen.“ Am Ende der Stunde ist Justin nicht ganz so enthusiastisch wie sonst. Jetzt wird es ernst, die Reise nach Neuseeland steht unmittelbar bevor. Schweigend geht er neben Lucy her und verstaut die Schultaschen später im Geheimgang. Den eifrig herbeiwuselnden Dumpy entlässt er mit einer knappen Handbewegung und der trollt sich mit hängenden Ohren. Justin zieht die Schuluniform aus und Freizeitkleidung an und wartet, bis Lucy sich ebenfalls für die Reise fertiggemacht hat. Dann fragt er sie: „Wie reisen wir eigentlich, per Portschlüssel oder nehmen wir Flohpulver?“
Lucy ist selbstverständlich nicht davon ausgegangen, dass Justin ihr irgendwelche Schuld bezüglich Aussehen oder Geschlecht eines Babys geben würde. In der Bemerkung, in ihrem Bauch könnte ja vielleicht ein Monster heranwachsen, das dem Dämonenschreihals ähnlich sieht, verbarg sich die Furcht davor, das Kind könnte missgebildet sein. Ein solches wiederum war in früheren Zeiten für einen Mann sehr oft der „Beweis“, dass dieses Kind unmöglich von ihm gezeugt worden sei. Aber ein männliches Wesen hat natürlich keine Ahnung von solch tief sitzenden Urängsten. Lucy ist aber müde und resigniert von den anhaltenden nervtötenden Spannungen und murmelt nur: „Ich wollte ja nur sagen, dass auch wir überhaupt nicht davor gefeit sind, ein behindertes oder missgestaltetes Kind in die Welt zu setzen. Aber du hast recht, noch besteht ja Hoffnung, dass wir uns darüber bald keine Gedanken machen müssen.“ Als Justin fragt, ob sie per Portschlüssel reisen oder Flohpulver nehmen würden, weiß sie erst auch keine Antwort und sagt spitz: „Wie wär’s mit einem Kinderwagen?“ Mit Flohpulver ist sie auf jeden Fall noch nie über die Kontinente hinweg gereist und sie ist sich nicht mal sicher, ob es in Hogwarts überhaupt einen Kamin gibt, der den Schülern zugänglich ist, sonst würden die Schüler doch ständig abhauen. Und natürlich hat Lucy es auch versäumt, einen internationalen Portschlüssel zu beantragen. Na super. „Hiergeblieben“, ruft Lucy dem Elfen hinterher, der sich gerade mit hängenden Schlappohren davon trollt. „Und nimm gefälligst etwas Haltung an und halt die Ohren steif“, tadelt sie ihn. Dann erklärt sie dem Elfen das Problem. Dumpy platzt beinahe vor Stolz über den Auftrag, seine Herrschaften nach Neuseeland auf die Kiwi-Farm der Bings zu transportieren. Auch Missy Lucys drohende Bemerkung, „ - und wehe, du landest mitten im Kiwi-Mist!“ kann seine Freude über die Reise ans Ende der Welt nicht trüben und er gelobt feierlich und mit treuherzigem Blick, dass er das ganz bestimmt nicht tun werde. Die Reise war fürchterlich. Wie Blätter im Sturm torkelten sie scheinbar ziellos rund um den Globus. Regen, Hagel und orkanartiger Winde erschwerten die Reise und zwangen sie zu Zwischenlandungen. Fast wäre alles abrupt zu Ende gewesen, als sie beinahe mit einem Flugobjekt unbekannter Art zusammenprallten. Dass sie jetzt schließlich doch genau mitten im Kiwi-Mist landen, ist also objektiv betrachtet noch das geringste Übel dieser missratenen Fahrt. Missy Lucy - im Gesicht so grün wie der Elf persönlich - schreit Dumpy an und droht ihm mit Flüchen, von denen er noch nie gehört hat, während sich der kleine Hauself zitternd den Dreck aus dem Gesicht wischt.
Justin versteht endlich, was Lucy meint, als sie davon spricht, dass man nicht davor gefeit ist, ein behindertes oder missgestaltetes Kind in die Welt zu setzen. „Ach so“, murmelt er wenig geistreich. Über eine solche Möglichkeit hat er wirklich noch nicht nachgedacht und er ist froh, dass das Thema nicht weiter vertieft wird. Dafür stellt sich jetzt die Frage, wie sie überhaupt nach Neuseeland kommen. Lucy schlägt etwas spitz einen Kinderwagen vor und Justin verzieht ein wenig das Gesicht bei der Erinnerung an die Zauberkunst-Stunde. Es stellt sich heraus, dass eine Reise per Kamin nicht infrage kommt und auch kein Portschlüssel zur Verfügung steht. Und nun? Lucy hat den rettenden Einfall und ruft Dumpy herbei, den Justin bereits weggeschickt hatte. Er bekommt den Auftrag, mit Lucy und Justin nach Neuseeland zu apparieren und der Elf platzt fast vor Stolz. Justin ist zwar skeptisch, aber sie haben ja keine andere Wahl. Die Reise ist so ziemlich die Schlimmste, die er je erlebt hat. Nicht nur, dass sie total durchgeschüttelt, von Windböen herumgeschleudert, vom Regen durchnässt und von Hagelkörnern blau geschlagen werden, sie müssen sogar mehrmals eine Zwischenlandung einlegen, sodass sie einige Stunden brauchen, um endlich in Neuseeland anzukommen. Genau genommen ist es durch die Zeitverschiebung bereits Morgen, als sie endlich ihr Ziel erreichen. Das hätte Justin noch verkraften können, wären sie direkt in der gemütlichen Küche der Bings gelandet, auf dem bestimmt bereits der Tisch gedeckt ist und sich unter der üblichen Last von Köstlichkeiten biegt, aber nein, sie müssen, trotz Lucys ausdrücklicher Warnung, direkt in einem großen Haufen Kiwi-Mist landen. Justin, dessen Nase schon ganz vergessen hatte, wie übel das Zeug stinkt, wird ungefähr genauso grün im Gesicht wie Lucy, und während sie Dumpy einen Fluch nach dem anderen androht, gräbt Justin sich fluchend aus dem Mist heraus. Angewidert zieht er den Zauberstab hervor und reinigt Lucy und sich selbst und widerstrebend auch Dumpy. Am Ende kommt der noch mit ins Haus und verteilt dort den Kiwi-Mist. Als das alles erledigt ist, lässt er Lucy sich noch zu Ende austoben und greift schließlich nach ihrer Hand. „Komm, lass es uns hinter uns bringen“, sagt er leise und ziemlich unsicher und geht mit ihr zum Haus hinüber. Als er mit Lucy die Küche betritt, ist bereits die ganze Familie anwesend. Seine Hand krampft sich um die von Lucy und das Herz rutscht ihm gewaltig in die Hose. All sein Mut und seine Zuversicht verlassen ihn und seine Zunge scheint verknotet zu sein. Mühsam reißt er sich zusammen und lächelt verlegen. „Guten Morgen, allerseits, da sind wir“, sagt er leise und schüchtern. „Ähm, wir sind gekommen, weil …“ er bricht ab und sieht Lucy hilflos an, dann macht er noch einen Anlauf. „Also, wir brauchen Hilfe.“ Noch leiser ergänzt er: „Ich hab Scheiße gebaut und Lucy in eine ziemlich … prekäre Lage gebracht.“
Lucy lächelt in die Runde und sagt leise: „Hallo“. Bis auf ihren ältesten Bruder Danny, der nun verheiratet ist und in einem eigenen Haus wohnt, sitzen alle um den Tisch versammelt. Ihre Mum und ihr Dad stehen freudig auf und begrüßen Lucy und Justin gewohnt herzlich. Dumpy hat mit einem sicheren Gespür das Knie von Eddie angepeilt und drückt sich schutzsuchend an den stillen jungen Mann. Billy mustert die beiden von der Reise arg Durchgeschüttelten mit einem kritischen Blick und bemerkt mitleidig: „War wohl nicht gerade die Reise im Ersteklasseabteil!“ Während Justin die Familie begrüßt und dann erklärt, dass sie gekommen sind, weil sie Hilfe brauchen, grinst Pete bereits neugierig. Justin sagt, er hätte Scheiße gebaut und Lucy in eine ziemlich prekäre Lage gebracht. Pete ermuntert ihn ungeduldig: „Na sag schon, Mann! Habt ihr was ausgefressen und seid getürmt? Müsst ihr gar wieder in den Knast?“ Kathy weist ihren Sohn mit einem tadelnden „Pete!“ zurecht, während Lucy ihren Bruder mit einem giftgrünen Blick zornig anblitzt. „Halt die Klappe!“ Pete verschränkt die Arme, grinst süffisant und meint: „Ach komm schon Schwesterchen. Du weißt doch, wir halten zusammen. Nun sag schon, was los ist!“ Lucy holt Luft und platzt in die neugierige Stille: „Ich bin schwanger.“ Jetzt ist sogar Pete einen Moment lang sprachlos. Dann bemerkt er trocken: "Na bitte, das ist ja sozusagen wie Knast - lebenslänglich."
Justin schaut unsicher in die Runde, als Lucys Familie wissen möchte, was los ist. Pete kommt sogar auf die Idee, sie könnten auf der Flucht sein und will wissen, ob sie gar wieder in den Knast müssen. Schließlich macht Lucy den Vermutungen ein Ende und erklärt das Problem mit nur drei auf den Punkt gebrachten Worten. Die Stille, die nach diesen Worten folgt, so kurz sie auch andauert, lastet schwer auf Justins Nerven. Und Petes schließlich folgende Bemerkung, Lucys Schwangerschaft sei sozusagen wie Knast, und zwar lebenslänglich, macht es nicht gerade besser. Justin schaut Lucys Eltern Hilfe suchend an. „Deswegen sind wir hier, damit es nicht als lebenslänglicher Knast endet.“ Er blickt unbehaglich zu Boden. „Ich habe Lucy versprochen, Verantwortung zu übernehmen und ihre Entscheidung zu respektieren, egal wie sie ausfällt. Wir haben ausgiebig darüber gesprochen und sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir noch zu jung sind, um Eltern zu werden. Sein Blick wird geradezu flehend. „Es gibt doch bestimmt eine Möglichkeit, wie wir das irgendwie … umgehen können? Es wird allerdings allerhöchste Zeit, Lucys Zustand dauert nämlich schon eine Weile an.“
Justin schaut Lucy irritiert an, als sie ihn wütend anschaut und ihn anfaucht, er würde gar nichts kapieren. Das tut er in der Tat nicht. Okay, er hätte sich vielleicht seine Ironie sparen sollen, aber muss sie ihn deshalb mit einem eingebildeten Adligen auf eine Stufe stellen? „Ich käme nie auf die Idee, dir die Schuld für Aussehen oder Geschlecht zu geben“, sagt er leise. „Zufälligerweise ist mir sogar bekannt, dass das Geschlecht vom Mann bestimmt wird.“ Aber Lucy schlägt noch weiter um sich, indem sie unterstreicht, dass sie nicht darum gebeten hat, schwanger zu werden. „Siehst du? Noch etwas, woran du nicht schuld bist. Wenn deine Eltern also jemanden hinrichten wollen, dann dürfen sie sich ganz auf mich beschränken“, antwortet er ironisch und beißt sich gleich darauf auf die Zunge. „Tut mir leid“, sagt er zerknirscht. „Ich sage nur so einen Mist, weil ich so nervös bin.“ Auf Lucys Bemerkung, dass sie in den nächsten Jahren dann abwechslungsweise voll beschäftigt seien, seufzt er über ihren sarkastischen Tonfall. Wenn überhaupt, wäre es ihm lieber, wenn sie diese Aufgabe irgendwie gemeinsam meistern könnten. Aber er möchte Lucy nicht noch mehr reizen und sagt daher nur: „Noch besteht ja die Hoffnung, dass wir uns darüber bald keine Gedanken machen müssen.“ Am Ende der Stunde ist Justin nicht ganz so enthusiastisch wie sonst. Jetzt wird es ernst, die Reise nach Neuseeland steht unmittelbar bevor. Schweigend geht er neben Lucy her und verstaut die Schultaschen später im Geheimgang. Den eifrig herbeiwuselnden Dumpy entlässt er mit einer knappen Handbewegung und der trollt sich mit hängenden Ohren. Justin zieht die Schuluniform aus und Freizeitkleidung an und wartet, bis Lucy sich ebenfalls für die Reise fertiggemacht hat. Dann fragt er sie: „Wie reisen wir eigentlich, per Portschlüssel oder nehmen wir Flohpulver?“
Lucy ist selbstverständlich nicht davon ausgegangen, dass Justin ihr irgendwelche Schuld bezüglich Aussehen oder Geschlecht eines Babys geben würde. In der Bemerkung, in ihrem Bauch könnte ja vielleicht ein Monster heranwachsen, das dem Dämonenschreihals ähnlich sieht, verbarg sich die Furcht davor, das Kind könnte missgebildet sein. Ein solches wiederum war in früheren Zeiten für einen Mann sehr oft der „Beweis“, dass dieses Kind unmöglich von ihm gezeugt worden sei. Aber ein männliches Wesen hat natürlich keine Ahnung von solch tief sitzenden Urängsten. Lucy ist aber müde und resigniert von den anhaltenden nervtötenden Spannungen und murmelt nur: „Ich wollte ja nur sagen, dass auch wir überhaupt nicht davor gefeit sind, ein behindertes oder missgestaltetes Kind in die Welt zu setzen. Aber du hast recht, noch besteht ja Hoffnung, dass wir uns darüber bald keine Gedanken machen müssen.“ Als Justin fragt, ob sie per Portschlüssel reisen oder Flohpulver nehmen würden, weiß sie erst auch keine Antwort und sagt spitz: „Wie wär’s mit einem Kinderwagen?“ Mit Flohpulver ist sie auf jeden Fall noch nie über die Kontinente hinweg gereist und sie ist sich nicht mal sicher, ob es in Hogwarts überhaupt einen Kamin gibt, der den Schülern zugänglich ist, sonst würden die Schüler doch ständig abhauen. Und natürlich hat Lucy es auch versäumt, einen internationalen Portschlüssel zu beantragen. Na super. „Hiergeblieben“, ruft Lucy dem Elfen hinterher, der sich gerade mit hängenden Schlappohren davon trollt. „Und nimm gefälligst etwas Haltung an und halt die Ohren steif“, tadelt sie ihn. Dann erklärt sie dem Elfen das Problem. Dumpy platzt beinahe vor Stolz über den Auftrag, seine Herrschaften nach Neuseeland auf die Kiwi-Farm der Bings zu transportieren. Auch Missy Lucys drohende Bemerkung, „ - und wehe, du landest mitten im Kiwi-Mist!“ kann seine Freude über die Reise ans Ende der Welt nicht trüben und er gelobt feierlich und mit treuherzigem Blick, dass er das ganz bestimmt nicht tun werde. Die Reise war fürchterlich. Wie Blätter im Sturm torkelten sie scheinbar ziellos rund um den Globus. Regen, Hagel und orkanartiger Winde erschwerten die Reise und zwangen sie zu Zwischenlandungen. Fast wäre alles abrupt zu Ende gewesen, als sie beinahe mit einem Flugobjekt unbekannter Art zusammenprallten. Dass sie jetzt schließlich doch genau mitten im Kiwi-Mist landen, ist also objektiv betrachtet noch das geringste Übel dieser missratenen Fahrt. Missy Lucy - im Gesicht so grün wie der Elf persönlich - schreit Dumpy an und droht ihm mit Flüchen, von denen er noch nie gehört hat, während sich der kleine Hauself zitternd den Dreck aus dem Gesicht wischt.
Justin versteht endlich, was Lucy meint, als sie davon spricht, dass man nicht davor gefeit ist, ein behindertes oder missgestaltetes Kind in die Welt zu setzen. „Ach so“, murmelt er wenig geistreich. Über eine solche Möglichkeit hat er wirklich noch nicht nachgedacht und er ist froh, dass das Thema nicht weiter vertieft wird. Dafür stellt sich jetzt die Frage, wie sie überhaupt nach Neuseeland kommen. Lucy schlägt etwas spitz einen Kinderwagen vor und Justin verzieht ein wenig das Gesicht bei der Erinnerung an die Zauberkunst-Stunde. Es stellt sich heraus, dass eine Reise per Kamin nicht infrage kommt und auch kein Portschlüssel zur Verfügung steht. Und nun? Lucy hat den rettenden Einfall und ruft Dumpy herbei, den Justin bereits weggeschickt hatte. Er bekommt den Auftrag, mit Lucy und Justin nach Neuseeland zu apparieren und der Elf platzt fast vor Stolz. Justin ist zwar skeptisch, aber sie haben ja keine andere Wahl. Die Reise ist so ziemlich die Schlimmste, die er je erlebt hat. Nicht nur, dass sie total durchgeschüttelt, von Windböen herumgeschleudert, vom Regen durchnässt und von Hagelkörnern blau geschlagen werden, sie müssen sogar mehrmals eine Zwischenlandung einlegen, sodass sie einige Stunden brauchen, um endlich in Neuseeland anzukommen. Genau genommen ist es durch die Zeitverschiebung bereits Morgen, als sie endlich ihr Ziel erreichen. Das hätte Justin noch verkraften können, wären sie direkt in der gemütlichen Küche der Bings gelandet, auf dem bestimmt bereits der Tisch gedeckt ist und sich unter der üblichen Last von Köstlichkeiten biegt, aber nein, sie müssen, trotz Lucys ausdrücklicher Warnung, direkt in einem großen Haufen Kiwi-Mist landen. Justin, dessen Nase schon ganz vergessen hatte, wie übel das Zeug stinkt, wird ungefähr genauso grün im Gesicht wie Lucy, und während sie Dumpy einen Fluch nach dem anderen androht, gräbt Justin sich fluchend aus dem Mist heraus. Angewidert zieht er den Zauberstab hervor und reinigt Lucy und sich selbst und widerstrebend auch Dumpy. Am Ende kommt der noch mit ins Haus und verteilt dort den Kiwi-Mist. Als das alles erledigt ist, lässt er Lucy sich noch zu Ende austoben und greift schließlich nach ihrer Hand. „Komm, lass es uns hinter uns bringen“, sagt er leise und ziemlich unsicher und geht mit ihr zum Haus hinüber. Als er mit Lucy die Küche betritt, ist bereits die ganze Familie anwesend. Seine Hand krampft sich um die von Lucy und das Herz rutscht ihm gewaltig in die Hose. All sein Mut und seine Zuversicht verlassen ihn und seine Zunge scheint verknotet zu sein. Mühsam reißt er sich zusammen und lächelt verlegen. „Guten Morgen, allerseits, da sind wir“, sagt er leise und schüchtern. „Ähm, wir sind gekommen, weil …“ er bricht ab und sieht Lucy hilflos an, dann macht er noch einen Anlauf. „Also, wir brauchen Hilfe.“ Noch leiser ergänzt er: „Ich hab Scheiße gebaut und Lucy in eine ziemlich … prekäre Lage gebracht.“
Lucy lächelt in die Runde und sagt leise: „Hallo“. Bis auf ihren ältesten Bruder Danny, der nun verheiratet ist und in einem eigenen Haus wohnt, sitzen alle um den Tisch versammelt. Ihre Mum und ihr Dad stehen freudig auf und begrüßen Lucy und Justin gewohnt herzlich. Dumpy hat mit einem sicheren Gespür das Knie von Eddie angepeilt und drückt sich schutzsuchend an den stillen jungen Mann. Billy mustert die beiden von der Reise arg Durchgeschüttelten mit einem kritischen Blick und bemerkt mitleidig: „War wohl nicht gerade die Reise im Ersteklasseabteil!“ Während Justin die Familie begrüßt und dann erklärt, dass sie gekommen sind, weil sie Hilfe brauchen, grinst Pete bereits neugierig. Justin sagt, er hätte Scheiße gebaut und Lucy in eine ziemlich prekäre Lage gebracht. Pete ermuntert ihn ungeduldig: „Na sag schon, Mann! Habt ihr was ausgefressen und seid getürmt? Müsst ihr gar wieder in den Knast?“ Kathy weist ihren Sohn mit einem tadelnden „Pete!“ zurecht, während Lucy ihren Bruder mit einem giftgrünen Blick zornig anblitzt. „Halt die Klappe!“ Pete verschränkt die Arme, grinst süffisant und meint: „Ach komm schon Schwesterchen. Du weißt doch, wir halten zusammen. Nun sag schon, was los ist!“ Lucy holt Luft und platzt in die neugierige Stille: „Ich bin schwanger.“ Jetzt ist sogar Pete einen Moment lang sprachlos. Dann bemerkt er trocken: "Na bitte, das ist ja sozusagen wie Knast - lebenslänglich."
Justin schaut unsicher in die Runde, als Lucys Familie wissen möchte, was los ist. Pete kommt sogar auf die Idee, sie könnten auf der Flucht sein und will wissen, ob sie gar wieder in den Knast müssen. Schließlich macht Lucy den Vermutungen ein Ende und erklärt das Problem mit nur drei auf den Punkt gebrachten Worten. Die Stille, die nach diesen Worten folgt, so kurz sie auch andauert, lastet schwer auf Justins Nerven. Und Petes schließlich folgende Bemerkung, Lucys Schwangerschaft sei sozusagen wie Knast, und zwar lebenslänglich, macht es nicht gerade besser. Justin schaut Lucys Eltern Hilfe suchend an. „Deswegen sind wir hier, damit es nicht als lebenslänglicher Knast endet.“ Er blickt unbehaglich zu Boden. „Ich habe Lucy versprochen, Verantwortung zu übernehmen und ihre Entscheidung zu respektieren, egal wie sie ausfällt. Wir haben ausgiebig darüber gesprochen und sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir noch zu jung sind, um Eltern zu werden. Sein Blick wird geradezu flehend. „Es gibt doch bestimmt eine Möglichkeit, wie wir das irgendwie … umgehen können? Es wird allerdings allerhöchste Zeit, Lucys Zustand dauert nämlich schon eine Weile an.“